Einsatz von Mobilgeräten in der Jugendarbeit

Wer im pädagogischen Kontext mit einem Tablet arbeiten möchte, wird schnell feststellen, dass immer noch viele der pädagogisch sinnvollen Apps von Apple angeboten werden. Daher sind in der pädagogischen Arbeit meist iPads im Einsatz. Android holt allerdings auf.

Grundsätzliche Vor- und Nachteile von Mobilgeräten

Vorteile:

  • Sofort einsatzbereit (kein „Hochfahren“)
  • Zusätzliche mediale Funktionen (Kamera, Mikrofon, Internetfähigkeit…) und geringes Gewicht, somit vielfältig und ortsunabhängig einsetzbar
  • Geringe Einarbeitungszeit, intuitive Funktionen
  • Erstellen eigener Medienprodukte
  • Kollaboratives Arbeiten möglich
  • Zusammen mit einem Beamer haben Mobilgeräte ein sehr breites Einsatzspektrum und können unter anderem als Dokumentenkamera, OHP, Whiteboard, Videokamera oder Tonaufnahmegerät eingesetzt werden.
  • Erweiterung der Methodenvielfalt bei der Arbeit in der Jugendarbeit
  • Förderung von selbstständigem und selbstbestimmtem Lernen
  • Großes kreatives Potenzial
  • Erleichterung bei projektbezogenem Arbeiten

Nachteile: 

  • Ohne WLAN-Anbindung nur eingeschränkt einsetzbar; mobile Router mit SIM-Karten können nur Ersatz sein, kein Dauerzustand
  • Erstanschaffung ist für viele Einrichtungen / Familien vergleichsweise teuer (wenn nicht vom Träger bereit gestellt)
  • Kein Arbeiten wie am Laptop oder Desktop mit Tastatur und Maus (empfinden inzwischen viele auch als Vorteil)
  • Datenübertragungen auf andere Betriebssysteme nicht immer einfach

Beschaffung der mobilen Geräte 
Derzeit liegen der Redaktion keine Angaben vor, wie die Ausstattung und die Beschaffungswege bei den Einrichtungen der Jugendarbeit sind. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn die Einrichtung „Pool-Geräte“ für die Kinder/Jugendlichen zur Verfügung hätte, da hiermit gewährleistet wäre, dass alle mit vergleichbaren Geräten und Apps arbeiten.
Sollten keine Tablets oder zu wenige in der Einrichtung vorhanden sein, um ein Medienprojekt erfolgreich durchzuführen, ist es eine Überlegung wert, dass Kinder und Jugendliche ihre privaten Geräte mitbringen (BYOD – bring your one device).

Vorteile von BYOD:

  • Teilnehmende arbeiten mit den eigenen Geräten (bessere Kenntnis der Hardware)
  • Besseres Verständnis und Integration des Erarbeiteten in den Alltag
  • Keine Kosten für die Einrichtung bezüglich Hardware, Apps und Updates
  • Kein Verwaltungsaufwand durch die Einrichtung

Nachteile von BYOD:

  • Jeder nutzt etwas Anderes
  • Anschlüsse und Austausch sind komplexer
  • Mehr technische Kenntnisse sind erforderlich
  • Ggf. entsteht durch die unterschiedliche Qualität und Einsetzbarkeit der Geräte ein soziales Gefälle in der Gruppe
  • Anschaffungskosten fallen privat / für die Eltern an

Projektleitungen sollten sich bewusst sein, dass die Teilnehmenden häufig nicht über vertieftes technisches Wissen bzgl. ihrer eigenen Mobilgeräte verfügen. Es ist darauf zu achten, dass die mobilen Geräte mit den für das Projekt benötigten Apps ausgestattet sind.

Fortbildungen
Um dem pädagogischen Einsatz der Tablets zum Erfolg zu verhelfen, sind von Beginn an Schulungen für die Fachkräfte unabdingbar und sollten idealerweise auch für die Teams angeboten werden.
Da der Einsatz von Tablets und Apps in der Jugendarbeit als Medieneinsatz bei Projekten verbreitet ist, werden deren Vor- und Nachteile auch in den Fortbildungen für die Zielgruppe Jugendarbeit thematisiert.
Beim Pädagogischen Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement (Fachbereich 5 Neue Medien / Medienpädagogik) im RBS der LHM München können auch pädagogische Fachkräfte der Jugendarbeit als externe Teilnehmende kostenpflichtig teilnehmen. Sozialpädagog*innen der Schulsozialarbeit an den Münchner städtischen und staatlichen Schulen gelten als interne Teilnehmende und besuchen die Fortbildungen kostenfrei.
Weitere Fortbildungen auf mebim unter Fortbildungen anderer Anbieter

Präsentation auf Beamer / Display
Ein häufiger Einsatzbereich von Mobilgeräten in der Kita und im Hort ist die Präsentation von Inhalten auf dem Beamer oder dem Bildschirm. Diese kann drahtlos oder per Kabel erfolgen. Da viele Einrichtungen derzeit mit iPads arbeiten, empfiehlt sich die Anschaffung eines Apple-TVs. Technisches Know-How vermittelt der Beitrag „Gewusst wie! – Technische Lösungen für iPad, Beamer und Co.“ hier auf mebim.

Datentransfer
Der Datenaustausch für den direkten Austausch von Gerät zu Gerät wird über Airdrop oder Bluetooth vorgenommen. Für die Überspielung auf PCs oder für die Online-Speicherung von Daten in verschiedenen Clouddiensten gibt es derzeit keine befriedigende Lösung.

Das Tablet als Werkzeug für pädagogische Fachkräfte in der Jugendarbeit
Die Fachkraft kann das eigene Mobilgerät für die tägliche Arbeit, z. B. für Vorbereitungen, ähnlich wie einen stationären Rechner nutzen. In Coronazeiten haben sich Tablets auch als Kommunikationsmittel im Team und z.T. auch mit den Jugendlichen bewährt.