DeepL – Übersetzungssoftware in der Schule?

DeepL ist eine künstliche-Intelligenz (KI)-basierte Übersetzungstechnologie, die erstmals 2017 veröffentlicht und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Sie nutzt maschinelles Lernen, um die Bedeutung von Texten zu analysieren und zu verstehen, wodurch eine Übersetzung ermöglicht wird, die tatsächlich sehr menschenähnlich klingt und die die Ergebnisse des bekannten Google-Translaters in den meisten Fällen übertrifft. Das Tool kann Texte in derzeit 29 Sprachen übersetzen, darunter Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Türkisch. Wir konnten das natürlich nur in den Sprachen ausprobieren, die wir selbst beherrschen – aber DeepL scheint wirklich die erste Software zu sein, die Texte liefert, denen man nicht mehr auf Anhieb anmerkt, dass sie maschinell übersetzt worden sind.

Die Oberfläche von DeepL im Browser ist mit einem Eingabe- und einem Ausgabe-Feld übersichtlich und schlicht gehalten, ebenso die der kostenlos erhältlichen App (für iOS und Android). Man ertappt sich fast dabei, nach mehr Funktionen und Buttons zu suchen :-). Es lassen sich Textpassagen oder ganze Dokumente eingeben, auch eine Sprachausgabe ist verfügbar.

Bei einem direkten Kontakt im Ausland kann DeepL sehr hilfreich sein, wie wir bei unserer Reise nach Dänemark feststellen durften (schauen Sie dazu gerne in Türchen 1 nach!). Die deutsche Stimme ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig… Schön ist auch die Funktion, auf einzelne Wörter klicken zu können, um sich Übersetzungsalternativen anzeigen zu lassen. Entscheidet man sich für eine Alternative, wird der Rest des Textes auf dieser Basis neu übersetzt. Dies alles funktioniert unglaublich schnell.

Dieses Tool, das (meist!) wirklich gute maschinelle Übersetzungen liefert, birgt auch im schulischen Kontext didaktisches Potenzial, immer vorausgesetzt, dass wir uns als Lehrkräfte nicht als einzigen Quell des Wissens begreifen oder zumindest einsehen, dass unsere Schüler*innen die Möglichkeiten des Internets kennen und nutzen. Es verhilft zu globalem oder Detailverständnis, gibt Formulierungsideen, kann eigene Texte korrigieren und verbessern, stößt Erkenntnisse im Bereich der Syntax und der Grammatik an – und nicht zuletzt bietet es Anlass, gemeinsam über KI zu reflektieren und ihre Chancen und Herausforderungen zu verstehen.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit von DeepL, die überall dort angewandt werden kann, wo Texte geschrieben werden müssen, zeigt Philippe Wampfler hier im Video. Dabei geht es darum, Texte, die in der eigenen Sprache verfasst wurden, zu verbessern.

Seine Idee:
1. Text schreiben
2. Text mit DeepL auf Englisch übersetzen lassen.
3. Text aus Englisch zurück ins Deutsche übersetzen lassen. 
4. Das Resultat noch mal durchlesen und dort korrigieren, wo der Sinn entstellt worden ist.

Haben Sie Lust darauf bekommen, DeepL didaktisch auszuprobieren? Schreiben Sie uns gerne Ihre Erfahrungen an kontakt@mebim.de