Vernetzungstreffen der Anwenderbetreuungen (AWB) am 04.05.23

Am 04.05.23 fand im Berufsschulzentrum Riesstraße das Vernetzungstreffen der Anwenderbetreuungen (AWB) statt. Die Veranstaltung brachte Anwenderbetreuer*innen aus allen Schulformen zusammen. 

Das erste Highlight des Tages war der Vortrag von Dr. Michael Kirch über „Medienpädagogik und Mediendidaktik – Lehren und Lernen im Lernhaus“ mit dem Titel “Von der Reparatur-Annahmestelle zur Genius Bar!”. 

Herr Dr. Kirch berichtet unter anderem von seinen Erfahrungen in Neuseeland, wo mehr technische Ressourcen direkt vor Ort an den Einrichtungenverfügbar sind und die Aufgaben der IT und der Anwenderbetreuung getrennt werden. 

Sein Resümee ist, dass der Job eines AWB teilweise wenig wertgeschätzt wird, obwohl die Tätigkeiten komplex sind, da man zwischen Anwender*innen und IT-Dienstleistenden agieren muss. Er betont jedoch, dass diese Rolle für die digitale Bildung in München von entscheidender Bedeutung ist. Sie befindet sich im Schnittmengenbereich zwischen „Technolocial Knowledge (TK)“, „Content Knowledge (CK)“ und „Pedagocical Knowledge (PK)“ und kann diese Bereiche sinnvoll zusammenführen. Dr. Kirch beschreibt die Praxis eines AWB und stellt fest, dass diese im Alltag oft zu sehr mit der Hardware beschäftigt sind, anstatt sich, wie es im Job-Titel angegeben ist, mit den Menschen zu befassen, die Technik für eine digitalisierte Bildung nutzen sollen. Hier besteht ein Widerspruch in der Aufgabenbezeichnung, wie Dr. Kirch betont. 

Um die Bedeutung der Aufgaben eines AWB zu verdeutlichen, verwendet Herr Dr. Kirch die Analogie des Begriffs „Genius Bar“. Er bezeichnet die Anwenderbetreuung als „Educational Genius“ und begründet in seinem Vortrag diesen Vergleich im Detail:

„Anwendung bedeutet zu wissen, warum man was, wann, wie und warum tut.“ Das sollte im Fokus stehen, so der Vortragende. „Anwendung bezieht sich auf die Lehre MIT, ÜBER, TROTZ, DURCH und VON der Digitalisierung.“ Anwendung kann nicht isoliert betrachtet werden. Man muss sie immer in ihrer Komplexität und Kombination sehen. 

Der Vortrag wurde als sehr motivierend wahrgenommen, regte zu einer lebendigen Diskussion an und bot den Teilnehmer*innen wertvolle Impulse.

Den gesamten Vortrag können Sie im Folgenden noch einmal ansehen (Dauer ca. 30 Minuten). 

Gesamter Vortrag von Dr. Michael Kirch:

Fishbowl

Die Teilnehmenden der Fishbowl von links: Publikumsgast, Frau Dr. Dornheim, Frau Hochenrieder, Moderation Fr. Schmaus, Frau Schneider, Herr Dr. Kirch, Publikumsgast

An der anschließenden Fishbowl diskutierten Frau Dr. Dornheim (IT-Referentin, CDO), Frau Krieck (Leitung RIT-II-LuC), Frau Hochenrieder (Geschäftsführung des IT-Dienstleisters LHM-S), Frau Schneider (Leitung der Medienpädagogischen Steuerung im RBS) und Herr Dr. Kirch mit den Anwenderbetreuer*innen und IT-Verantwortlichen verschiedener Schulen. Dabei wurden aktuelle Herausforderungen im Zusammenhang mit der Anwenderbetreuung und der IT-Infrastruktur an den Schulen besprochen.

Im Fokus der Diskussionsrunde standen die umfangreichen Aufgaben der AWBs:  Der Zeitmangel, die Probleme mit den Lehrkräftedienstgeräten, dem Management der iPads, dem WLAN, der Anmeldung im Verwaltungsnetz für eine Fortbildung des PI-ZKB, Probleme mit IT-Räumen, dem Ticket-Management beim Servicedesk.  Zudem kommt die Herausforderung, dass Kolleg*innen immer eine zeitnahe Unterstützung bei technischen Herausforderungen im Unterrichtsalltag benötigen und die AWBs immer schnell reagieren müssen.

Unter anderem wurde berichtet, dass Hardware-Rollouts ohne Schulungen ausgeführt werden. Auf dieses Problem wurde mit einem Vorschlag zur Gründung eines zentralen Standorts zum Testen und Lernen von neuen Technologien geantwortet. 

Frau Dr. Dornheim appellierte an alle Beteiligten, all diese Herausforderungen weiterhin gemeinsam anzugehen und bestätigte, dass Austauschformate wie das AWB-Treffen dafür von zentraler Bedeutung sind. 

In den Pausen hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, neueste Medien aus dem Medienservice kennenzulernen. Unter anderem konnte man seinen Namen mit einem Laser-Cutter in einen Bambus- Kugelschreiber gravieren lassen oder die neuesten VR-Brillen testen. Ebenfalls dabei war der AV1, ein Tele-Avatar, der leicht zu bedienen ist und kranken Kindern ermöglicht, von zu Hause aus am Unterricht und sogar an Ausflügen teilzunehmen. Am Stand der medienBox empfing der Roboter Pepper die Besucher*innen, eine Leihgabe des InnoLabs des RIT, der normalerweise die Kinder und Jugendlichen begeistert, die zu medienpädagogischen Projekten in die medienBox kommen. Bei Popcorn und Häppchen ergaben sich so viele gute und anregende Gespräche. 

Der Medienservice des PI-ZKB führt neueste technische Lösungen für den Unterricht vor.

Am Nachmittag gab es einen Austausch der Anwenderbetreuer*innen mit ihrem Demandmanagement der LHM-S und dem Bedarfsmanagement der einzelnen Geschäftsbereiche. Es wurden die Themen konkretisiert, welche teilweise am Vormittag in der Fishbowl bereits angeregt wurden, wie Wlan, Lehrerdienstgeräte, Ticketsystem. Dabei konnten die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen teilen und Lösungsansätze für Herausforderungen im Schulalltag erarbeiten. 

Insgesamt war das Vernetzungstreffen ein großer Erfolg und bot den Teilnehmer*innen wertvolle Einblicke und Gelegenheiten zum Austausch. 

Auch im nächsten Jahr wird ein derartiges Vernetzungstreffen wieder geplant. Neben diesem Präsenztreffen ist im Rahmen der Vernetzungsarbeit mittlerweile ein Online-Forum auf der ByCS (Bayern Claud Schule, ehemals mebis)  eingerichtet worden, welches den Austausch fördern soll und bereits regen Zulauf findet. 

Wir danken allen Beteiligten für ihre Teilnahme und ihr Engagement für eine effektive Anwenderbetreuung im Schulwesen! 

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