In der Jugendarbeit liegen sehr viele Möglichkeiten zum Experimentieren, Ausprobieren und Kreativsein – genau der richtige Ort, um die digitalen Medien gemeinsam mit den Jugendlichen für sie sinnvoll nutzbar zu machen und Medienkompetenz aufzubauen. Digitale Jugendarbeit kann mit Hilfe von Technologien Angebote der Jugendarbeit zugänglicher und passgenauer machen. So kommen im Streetwork mehr und mehr digitale Kanäle zum Einsatz, zu finden unter dem Begriff „Digital Streetwork“. Für die Schulsozialarbeit sind die digitalen Medien inzwischen längst angekommen und werden vielfältig eingesetzt. Es gibt Portale für Handreichungen und solche für die Unterstützung – auch von Peer-to-Peer – bei Problemen oder Unsicherheiten. Auch die Teams der Einrichtungen von Jugendarbeit setzen untereinander verstärkt digitale Medien für ihre Kommunikation und Zusammenarbeit ein.
Die Corona-Pandemie stellte auch die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit vor Herausforderungen: Viele Einrichtungen hatten alles in Bewegung gesetzt, um sich auf die neue Situation einzustellen und den Kontakt zu ihren Jugendlichen und auch im Team aufrecht zu erhalten. Durch den Einsatz von digitalen Medien – sowohl als Methode als auch im Sinne einer zusätzlichen Möglichkeit für Begegnung und Kommunikation – ist das Thema “Digitale Jugendarbeit” verstärkt wahrgenommen worden und in den Vordergrund gerückt. Vieles davon wird auch in der „Nach-Corona-Zeit“ wertvoll bleiben und weiterentwickelt werden.
Die Möglichkeiten zum Experimentieren, Ausprobieren und Kreativsein finden sich auf unserer mebim-Seite hier.
Für alle diese Themen gibt es natürlich auch Fortbildungen und Tagungen, die speziell die Mitarbeiter*innen der Jugendarbeit ansprechen. Diese sind auf mebim auf einer eigenen Seite hier zu finden.
Auf dieser Seite hier zur digitalen Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit werden Links zu bewährten Tools und Erfahrungen aufgelistet, die für alle in der Jugendarbeit Tätigen nützlich sein können. Es geht um:
Die Liste wird von Zeit zu Zeit ergänzt/ überarbeitet werden. Es lohnt sich also, immer mal wieder rein zu schauen. Gerne nehmen wir auch Tipps von euch auf!
merz – Zeitschrift für Medienpädagogik 03/2022
Die Zeitschrift merz widmet sich in ihrer Ausgabe 03/22 ganz dem Thema „Digitale Jugendarbeit“. Die vollständigen Artikel finden sich in der Zeitschrift, die leider nicht mehr online verfügbar ist. Man kann sie aber bestellen bei der merz-Redaktion.
digitalejugendarbeit.de
Dieses Portal verweist mit seinen Links auf bereits vorhandene Aktivitäten in der digitalen Jugendarbeit, speziell zu TikTok, hier als Zitat von der o.g. Website:
„ Fast siebzig Prozent der Nutzer:innen auf TikTok sind zwischen 16 und 24 Jahre alt. Deshalb ist die Plattform für Jugendarbeiter:innen auch besonders spannend. Und tatsächlich tummeln sich schon einige von ihnen auf TikTok. Hier ein paar Highlights:
Auf der Seite von digitalyouthwork.eu findet man die deutsche Übersetzung zu den „Europäischen Leitlinien für digitale Jugendarbeit“. Diese Leitlinien wurden entwickelt aus den Antworten folgender Fragen:
Die Leitlinien selbst geben Handreichungen bzw. Handlungsanleitungen:
Das Ganze wird ergänzt mit Praxisbeispielen:
Auf der Seite von oja-wissen finden sich Beschreibungen zu Veröffentlichungen zum Thema digitale Jugendarbeit, immer unter dem Motto: Theorie trifft Praxis
Bei Streit mit Freund*innen oder Stress mit der Familie, bei Sorgen über Schule, Ausbildung, Beruf oder bei Liebeskummer oder bei etwas ganz Anderem: Das Digital Streetwork Team Bayern bietet Jugendlichen einen Safe Space im Netz, wo sie über ihre Probleme reden können – kostenlos und anonym. Das Team steht unter Schweigepflicht und hat ein offenes Ohr für alle Themen, Sorgen und Fragen. Die Kontakte finden dort statt, wo die Jugendlichen es möchten: online auf Social Media, im Chat auf Discord oder beim Zocken, bei einem Telefonat oder auch persönlich. Digital Streetwork ist eine neue Form der Jugend- und Jugendsozialarbeit mit dem Ziel, junge Menschen in ihrer digitalen Lebenswelt zu erreichen.
Fachlich wird das Projekt von Fachkräften und Vertreter*innen aus unterschiedlichen Arbeitswelten der Jugendarbeit, Wissenschaft und Ministerien begleitet. Im Projekt „Digital Streetwork“ begleitet das JFF-Institut für Medienpädagogik die Entstehung eines Netzwerkes aus digitalen Streetworker*innen in Bayern. Koordiniert wird das Netzwerk durch den BJR – Bayerischen Jugendring.
Digitale Medien gehören mittlerweile untrennbar zum Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen dazu, sowohl im Privaten als auch in der Schule. Die digitalen Nutzungsgewohnheiten und Anwendungen durchdringen alle Lebensbereiche der jungen Menschen und zählen damit zu den Hauptthemen der Schulsozialarbeit. Es gibt einige Unterstützungsportale / Handreichungen für die Mitarbeitenden in der Schulsozialarbeit. So können die Mitarbeitenden alle Materialien einsetzen, die auf desr mebim-Website zur Medienkompetenz aufgeführt werden. Weitere Informationen zum Thema Medienkompetenz finden sich weiter unten unter der Überschrift “Portale, die Handreichungen und Unterlagen zum Thema Medienkompetenz bieten”. Interessant ist auch folgendes Beispiel aus Finnland:
Hier finden sich interessante Erfahrungen aus Finnland. Das Ziel vom Somessa – Projekt, Schulsozialarbeit mit Sozial Media war es, die Arbeit der Schulsozialarbeiter*innen auf jenen Online-Plattformen, die Jugendliche nutzen, auszuweiten und es den Mitarbeiter*innen zu ermöglichen, über aktuelle Smartphone-Apps erreichbar zu sein. Eine Expert*innengruppe aus Jugendlichen war für die Implementierung einer erfolgreichen, zielgerichteten Praxis zentral. Ergebnisse der Projektevaluation: Durch den Einsatz von Smartphones hat sich die Erreichbarkeit der Schulsozialarbeiter*innen verbessert. Jugendliche können auch außerhalb der Schulzeiten mit ihnen in Kontakt treten. Die Schwelle, Schulsozialarbeiter*innen zu kontaktieren, ist signifikant niedriger geworden. Dadurch konnte besser präventiv agiert und Jugendliche stärker unterstützt werden. Durch Social Media Plattformen konnte eine größere Zielgruppe erreicht und Kooperationen zwischen Schule und für junge Menschen relevante soziale Dienste aufgebaut werden.
Der Medienführerschein Bayern bietet neben Materialien für den schulischen Bereich und dem Elementarbereich auch solche für die außerschulische Jugendarbeit. Kursleitungen finden hier Anregungen für die Aus- und Weiterbildung von Jugendleitungen. Ziel ist, dass Jugendleitungen beim Thema Medien kompetente Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche sind. Inhalte des Pakets sind:
Seit 2004 setzt klicksafe in Deutschland den Auftrag der Europäischen Kommission um, Internetnutzern die kompetente und kritische Nutzung von Internet und Neuen Medien zu vermitteln. Dafür werden zahlreiche Veröffentlichungen, Handreichungen, Kampagnen und Veranstaltungen für pädagogische Fachkräfte und Eltern gegeben. Eine Themenübersicht wird hier gegeben. Beispiele der zahlreichen Themen: Demokratiebildung, Fake-News, Cybergrooming, Apps auf dem Smartphone… Eine Materialien-Übersicht findet sich hier.
klicksafe ruft alle Einrichtungen und Gruppen dazu auf, sich am jährlich im Februar stattfindenden internationalen Safer Internet Day (SID) mit Projekten, Veröffentlichungen etc. zu beteiligen.
Jugendliche möchten sich nicht immer bei Problemen an die Eltern, Lehrkräfte oder andere bekannte Erwachsene wenden. Informationen und Beratungsangebote im Internet sind eine gute Möglichkeit, Rat und Hilfe zu bekommen.
Medienpädagogische Peer-to-Peer-Projekte: Vortrag von Ines Hesch anlässlich der moMUCdigital am 03.05.2022.
Diese Präsentation befasst sich mit:
der Frage – was bedeutet Peer-to-Peer?
Medienscout-Projekte im Überblick
Erfahrungen am Beispiel: regionales Medienscout-Netzwerk Landkreis Freising/Erding
wertorientierte Medienerziehung
Für Schulen oder Kommunen, die eine Medienscout-Gruppe etablieren möchten, bietet das SIN – Studio im Netz e.V. Ausbildungsmodule an. Eine einführende Schulung erstreckt sich in der Regel über zwei Projekttage, die durch medienpädagogische Fachkräfte vom SIN geleitet werden. Eine Gruppe aus 8 bis 15 Jugendlichen wird zusammen mit einigen Lehrkräften in das Projekt eingeführt, erarbeitet ein Selbstverständnis und erlernt inhaltliche Grundlagen. Auch die Schulsozialarbeit ist hier beteiligt. Im Anschluss daran geht das Projekt in die Verantwortung des Trägers über und wird in Eigeninitiative betreut.
Zusammen mit Lehrkräften und Medienpädagog*innen hat das SIN einige wichtige Faktoren für das Gelingen von Peer-to-Peer-Projekten mit Jugendlichen zusammengestellt. Die daraus entstandene Checkliste steht zum Download bereit.
Seit 2010 ist juuuport als Internet-Plattform online, auf der Jugendliche Gleichaltrige bei Problemen im Internet helfen. Die jungen “Scouts” werden von Fachkräften aus den Bereichen Prävention, Recht, Online-Beratung und Medienpädagogik vorbereitet, ausgebildet und betreut. Beraten wird z. B. zu Themen wie Cybermobbing, Urheberrecht oder Abzocke im Netz.
Medienscouts gibt es inzwischen an verschiedenen Schulen. Hier wird zumeist eng mit der Schulsozialarbeit zusammen gearbeitet. Die Arbeit ist Peer-to-Peer: Medienscouts machen sich fit, was die digitalen Medien angeht und geben ihr Wissen an Mitschüler*innen weiter. Der Bayerische Rundfunk bietet eine Kooperation mit Schulen an, die Medienscouts ausbilden und einsetzen bzw. weiterbilden möchten.
Beim Projekt Netzgänger 3.0 lernen Jugendliche, wie man sich smart im Netz verhält und wie man sich vor digitalen Angriffen schützen kann. Dazu werden ältere Schüler zu Multiplikator*innen ausgebildet, die den jüngeren Schüler*innen Inhalte zu den Themen Cybermobbing, virtuelle Spielewelten, soziale Netzwerke etc. vermitteln. Dabei wird vor allem in Workshops gearbeitet. Es geht darum, dass die Klasse selbst Regeln aufstellt, Grenzen setzt und Sanktionen bestimmt, wenn jemand diese Grenzen überschreitet. Auch hier wird mit der Schulsozialarbeit zusammen gearbeitet.