Medienscouts-Netzwerk München
Können Ihre Schüler*innen sicher Fakt von Fake unterscheiden? Hinterfragen alle ihr Handeln kritisch bevor sie Inhalte posten? Blüht der Klassenchat auf mit Komplimenten und hilfreichen Beiträgen? Was?! – Noch nicht???
Keine Sorge, kompetente Hilfe von ausgebildeten Medienscouts kann bald auch schon an Ihrer Schule zahlreich vorhanden sein.
Das PIZKB bietet eine kostenfreie Ausbildung zum Medienscout für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab der 8. Klasse an.

Im Rahmen eines Wahlkurses an Ihrer Schule erhalten die Jugendlichen von Profis eine fundierte Ausbildung zu Medienscouts. Ziel dabei ist es, dass sie danach der gesamten Schulfamilie bei medienbezogenen Themen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die konkrete Ausgestaltung und Schwerpunktsetzung des Wahlkurses liegt in Ihrer Hand. Dabei unterstützen wir sie vollumfänglich, egal ob es um die Nutzung von Apps, die Netiquette, die mediale Selbstwahrnehmung oder womöglich die Organisation von Elternabenden geht. Auch bei Aktivitäten, wie Coding-Projekten, der Einrichtung eines Makerspaces und Mediensprechstunden können Medienscouts das Schulleben bereichern.
Get Together der Medienscouts-Lehrkräfte – Juli
Das erste „Get Together“ ist ein fester Teil des Abschlusstags für die Medienscouts des vorhergehenden Jahrgangs. So können die Neuen schon die fertigen Scouts in Aktion erleben und sich ein Bild von der Ausbildung machen.
Im Schuljahr 2024/25 nahmen 10 Münchner Schulen an der Ausbildung teil: die FOS Gestaltung, die Mittelschule an der Rockefellerstraße, das Louise-Schroeder-Gymnasium, das Max-Planck-Gymnasium, das Gymnasium München-Nord, die Städt. Werner-von-Siemens-Realschule, die Städt. Elly-Heuss-Realschule, die Städt. Carl-Spitzweg Realschule, die Rudolf-Diesel-Realschule und die Realschule an der Blutenburg.


Ausbildungstag 1 – Oktober
Im Oktober fand nun zum zweiten Mal der erste Tag der Ausbildung der Scouts statt, an dem sich die Teilnehmenden kennenlernten und in Theorie- und Praxismodulen ihre Medienkompetenzen vertieften.
Wie soll unsere Medienscoutsgruppe gestaltet sein? Welche Themen brennen an unserer Schule? Welche Methoden können wir als Scouts einsetzen, um anderen Schüler*innen etwas mit Spaß zu vermitteln? All diesen Fragen gingen die über 100 Teilnehmenden nach. Außerdem erhielten sie hilfreiche Inputs zu den Themenbereichen Social Media, Digital Detox und Digitaler Kapitalismus und probierten Spiele und Geräte in der medienBox aus.
Ausbildungstag 2 – Januar
Mit großem Elan starteten die Medienscouts ins neue Jahr und in den zweiten Tag der Ausbildung. Zu Beginn stellten alle Schulen ihre Umfrageergebnisse, Konzepte und geplanten Aktionen in einem Gallery Walk vor. Die Umfragen zeigten die großen Bedarfe an ihren Schulen und die gefassten Pläne reichten von der Unterstützung der neuen iPad-Klassen bis hin zu Elternabenden über Gaming und waren so individuell, wie die Bedürfnisse der einzelnen Schulfamilie.
Danach widmeten wir uns den eher problembehafteten Aspekten im Umgang mit Medien. Ein Vortrag zu Cyberkriminalität brachte alle zum Nachdenken. Im Anschluss lernten die Jugendlichen von erfahrenen Medienscouts aus Freising in einem digitalen Rollenspiel das Konzept LOVE-Storm gegen Hatespeech kennen. In weiteren aktiven, spielerischen Workshops ging es um Fake News und Extremismus auf TikTok. Trotz der ernsten Themen hatten die Scouts jede Menge Spaß dabei, selbst zu mündigeren Mediennutzer*innen zu werden – mit dem Ziel, diese Kompetenzen an ihre Peers weiterzuvermitteln.
Ausbildungstag 3 – März
Zum Ende der Ausbildungsphase zeigten unsere Scouts, was sie schon gelernt haben. In unseren neuen Räumen, dem campus42 und im darunter liegenden Café Netzwerk zeigten uns die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Scoutaufträge. Zum Thema #nichtegal erstellte jede Gruppe einen Social Media Post für positive Netzkultur, den die Schüler*innen uns zu Beginn des Tages präsentierten. In interaktiven Workshops beschäftigten wir uns im Anschluss mit zahlreichen Themen, die den jungen Expert*innen im Rahmen ihrer Tätigkeit nützen werden: Künstliche Intelligenz, Cybergrooming, Making, Gaming und Coding.
Die Jugendlichen erhielten die Gelegenheit Videospiele zu spielen, um dann über ihr eigenes Gamingverhalten zu reflektieren, programmierten Roboter und erstellten selbst 3D-Drucke. Ein Gesprächs- und Präsentationstraining, bei dem jeder und jede kurz auf der Bühne stand, rundete den Tag ab. Beim Abschluss des Tages war allen klar: Vor uns saßen nun reflektierte, junge Teams aus Medienexpert*innen, die alle darauf brannten, ihr Wissen an ihre Schulfamilie weiterzugeben. Wir sind gespannt, was sie uns beim Community-Treffen im Juli erzählen werden.
Im Video erhaltet ihr einige Eindrücke vom dritten Ausbildungstag.
Abschlussveranstaltung – 8. Juli 2025
70 Schüler*innen aus zehn Münchner Schulen erhielten ihre Abschlussurkunden aus der Hand von Stadtschulrat Florian Kraus erhalten, 70 Schüler*innen aus Augsburg aus der Hand von Augsburgs Bürgermeisterin Martina Wild und feierten damit das Ende ihrer einjährigen Ausbildung. Nach einem interaktiven Vortrag zu „Frieden im Netz“ und einem Auftritt des Bayerischen Rundfunks, der seine Angebote für Medienscouts vorstellte, wurde es bunt. Im Rahmen eines Barcamps zeigten die Medienscouts aus zwei Städten einander, welche Einheiten und Themen sie an ihren Schulen bereits umgesetzt hatten. Und Schulen, die dasselbe Thema mitgebracht hatten, konnten gleich von einander lernen und ihr Material tauschen und ausprobieren. Von einem Kartenspiel zu digitaler Achtsamkeit über den sensiblen Umgang mit dem Thema Cybergrooming und spielerischen Einheiten für Fünftklässlerinnen zum Thema Klassenchat bis hin zur Organisation einer Digitaltheke an der eigenen Schule gab es vieles zu entdecken.
Die Sessions boten sowohl den Medienscouts als auch den Lehrkräften neue Impulse und Ideen für ihre zukünftige Arbeit. Denn parallel zum Abschlusstag fand schon ein erstes Treffen der neuen Medienscouts-Lehrkräfte statt, die im kommenden Schuljahr mit ihren Scouts an der Ausbildung teilnehmen werden. Als krönenden Abschluss erhielten die frisch ausgebildeten Medienscouts feierlich ihre Urkunden, eine Plakette für ihre Schule und ein Kontingent an T-Shirts als Erkennungszeichen. Glückwünsche an die frische gebackenen Medienexpert*innen gab es auch aus dem Stadtrat:
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Das Geld, das die Landeshauptstadt München für die Ausbildung der Münchner Medienscouts ausgibt, ist sehr gut investiertes Geld. Verbale Gewalt im Klassenchat oder in den sozialen Medien kann gute Bildungsarbeit vereiteln, weil sie die Atmosphäre im Klassenzimmer vergiftet oder den Schulbesuch von betroffenen Schüler*innen unerträglich macht. Daher ist Medienbildung für mich ein wichtiges Instrument gelebter Bildungsgerechtigkeit.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Gerade im Bereich der digitalen Medien ist es wichtig, auf Augenhöhe zu agieren. Dafür eignen sich Schüler*innen besser als jede Lehrkraft. Ich bin daher ein großer Anhänger der Medienscout-Idee und nicht überrascht, dass die Nachfrage nach dem Münchner Modell hoch ist. Vielen Dank allen Beteiligten für ihr großes Engagement im Sinne einer harmonischen, positiven Schulkultur.“
Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre Begeisterung und freuen uns darauf, mit der kommenden Ausbildungsrunde das Netzwerk der Münchner Medienscouts zu erweitern.
Mitmachen?
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Die Ausbildung für das Schuljahr 2025/26 ist leider schon ausgebucht. Melden Sie sich gerne, um sich auf der Warteliste für das Schuljahr 2026/27 einzutragen.