Für alle, die sich schon länger die Frage stellen, was mit “Blendend Learning” gemeint ist:
Blended Learning oder hybrides Lernen bezeichnet eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von traditionellen Präsenzveranstaltungen mit Elementen von Onlineunterricht. Das Konzept verbindet die erweiterten Möglichkeiten und den “Unterhaltungsfaktor” von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation oder dem praktischem Erlernen von Tätigkeiten.
Dadurch lässt sich selbstgesteuertes Lernen mit Präsenzphasen, Learning on Demand (Lernende bestimmen den Lernzeitpunkt) sowie Reflexions- und Wiederholungssequenzen zu einem effektiven und schüleraktivierenden Lernszenario kombinieren.
„Wie bei der Mischung mehrerer Brände beim blended whiskey ist es das Ziel, Stärken verschiedener Brände zu kombinieren und gegenseitige Schwächen zu kompensieren.“ (Verena Plomer)
Ein bekanntes Beispiel für Blended Learning ist der sog. Flipped Classroom, ein Unterrichtskonzept, bei dem die Schüler*innen sich die neuen Lerninhalte anhand von Lernvideos (z.B. eigens von der Lehrkraft erstellt) zuhause aneignen, und der Präsenzunterricht anschließend als Übungs- / Fragen- / Vertiefungsphase dient, in dem die Lehrkraft beratend zur Seite steht.
Wir Lehrkräfte sind gut darin ausgebildet, richtig einzuschätzen, welche Tools wir wann und wie im “traditionellen” Präsenzunterricht einsetzen können.
Auch bei der Auswahl und Verwendung von Online-Tools für Blended Learning-Konzepte ist die jeweilige Zielsetzung der Lehrkraft ausschlaggebend! Also: Auch hier steht die Frage im Vordergrund “Was will ich erreichen?”! Online-Tools sind nicht einfach nur “leere Mittel zum Zweck”!
Ein Tool kann dabei für sehr unterschiedliche Szenarien genutzt werden. Hier zeigen wir Ihnen dies am Beispiel von Lernvideos:
Eine kurze Unterrichtssequenz, die das Blended Learning-Konzept berücksichtigt, könnte also z.B. mit einem Erklärvideo von LearningApps eingeleitet werden, das die Schüler*innen als Hausaufgabe anschauen und das mittels H5P-Aufgaben die dort gezeigten Inhalte in Form von Fragen und Aufgaben festigt.
Der anschließende Präsenzunterricht greift in der Gruppenarbeit offene Fragen und weitere Aufgaben zum Video auf.
In einem Padlet werden dann die erarbeiteten Inhalte abschließend gesammelt.
Diese für uns “hybrid” wirkende Unterrichtsform ist für unsere Schüler*innen kaum mehr als solche wahrnehmbar, weil ihr Erleben von “Online-” und “Präsenzwelt” immer mehr miteinander verschwimmt.
Hier einige Beispiele für Szenarien und entsprechende Tools:
Szenario | Tools | Beispiele/ Tutorials dazu |
Online- Materialsammlung und Lernbegleitung | Padlet oder Taskcards | Diplomer.de |
Wissensstände online abfragen | Quiziz, Kahoot | Diplomer.de |
Wissen sammeln, Meinungsbilder erstellen | Wortwolken, Answergarden | |
Kennenlernen / Vorwissen einer neuen Gruppe abfragen | Mentimeter, Wooclap (kostenlos für Lehrkräfte!) | Bob Blume |
(längere) Umfragen erstellen | SurveyMonkey oder Empirio | Diplomer.de empirio |
Abschließend noch ein paar Tipps in Form von Dos and Dont’s:
Dos
Dont’s